Zurück zu meinen (Tee-)Wurzeln

Ab kommender Woche kehre ich in die Welt des Teehandels „vor Ort“ zurück. Regelmäßig findet ihr mich dann einige Tage hinter dem Tresen (und dem Teetisch) des Bamboo Tea Room in Köln.
Ab kommender Woche kehre ich in die Welt des Teehandels „vor Ort“ zurück. Regelmäßig findet ihr mich dann einige Tage hinter dem Tresen (und dem Teetisch) des Bamboo Tea Room in Köln.

Der vermeintlich einfachen Tätigkeit, Tee zuzubereiten, zu servieren, zu verkaufen und (natürlich) darüber zu sprechen, wohnt etwas einzigartig Erfüllendes inne. Diesen leicht sentimentalen Gedanken vorangeschickt, freue ich mich, zum Jahresbeginn ein neues Kapitel meiner Tee-Reise bekanntzugeben – eines, das sich für mich in vielerlei Hinsicht anfühlt wie … nachhause zu kommen:

Ab kommender Woche kehre ich in die Welt des Teehandels „vor Ort“ zurück. Regelmäßig findet ihr mich dann einige Tage hinter dem Tresen (und dem Teetisch) des Bamboo Tea Room in Köln.

Nachdem ich mich in den vergangenen Jahren stark in der digitalen Welt bewegt habe (auch über den Tee hinaus), schließt sich für mich damit ein Kreis, der vor beinahe 15 Jahren in Berlin seinen zarten Anfang genommen hat: im Teehandel von Michael Graf und Anja Runge, wo ich neben meiner damals noch hauptberuflichen Tätigkeit als freier Texter und PR-Berater erstmals hinter die Kulissen der Teebranche blicken durfte – und wo ich lernte, Tee zu verkaufen, Teekisten zu öffnen, Mischungen zu kreieren und mit einer teils diversen Kundschaft zu kommunizieren. Die Grundlage für meine gesamte spätere Arbeit als Tee-Experte.

Die komplexe Welt der internationalen Tee-Spezialitäten einem breiten Publikum zugänglich zu machen, dabei Qualität, Kultur und Geschichte zu respektieren und dies obendrein mit unternehmerischen Anforderungen in Einklang zu bringen, ist eine Herausforderung, die in den vergangen Jahren eine immer größer werdende Gemeinschaft (ich zögere noch, sie hierzulande als eigene Branche zu bezeichnen) an Menschen, Projekten und Marken beschäftigt, jeweils mit unterschiedlichen Akzenten oder Ansätzen.

Diese Mission hat auch meine eigene Reise in der Teewelt begleitet: als Gründungspartner bei Paper & Tea, wo wir mit der Idee begannen, Wertschätzung für Tee-Spezialitäten bei einem Publikum zu schaffen, das eine moderne Präsentation schätzt; als Produktspezialist bei Vorwerk Temial, wo ich die Entwicklung und Markteinführung eines Teegeräts begleiten durfte, das die traditionelle Zubereitung in eine automatisierte Form übersetzte; und in meinen Tee-Seminaren, die schon in meinen frühen Tagen als Chief Teaist von P & T einen Schwerpunkt meiner Aktivitäten bildeten.

Mein persönliches Credo nach all diesen Stationen und Jahren lautet, dass die von uns, denen es ein Anliegen ist, Tee als etwas zu popularisieren, das mehr ist als einfach nur ein weiteres Produkt, in seiner Vermarktung zwei Dinge vermeiden müssen: marktschreierische Übertreibung einerseits – und zu starke Vereinfachung andererseits. Es ist meine tiefe Überzeugung, dass es gelingen kann, Tee (auch unternehmerisch nachhaltig) auf eine Weise zu präsentieren, die sowohl aufregend als auch anspruchsvoll ist – ähnlich wie Wein oder Kaffeespezialitäten.

Ich freue mich, dass genau diese Art der Präsentation es ist, die Inhaber Felix Weiß und mich ab diesem Jahr im Bamboo Tea Room verbinden wird. 2017 gegründet, haben Felix und sein Team den Bamboo Tea Room in kurzer Zeit zu einer der führenden Adresse für Tee-Spezialitäten in Köln und darüber hinaus werden lassen. Neben einem starken Fokus auf (zum großen Teil selbst importierten!) Premium-Tees aus Taiwan und Japan umfasst das Sortiment des Ladens dabei auch eine Auswahl an Tees, die ein breiteres Publikum dort abholen, wo sie auf dem deutschen Markt mehrheitlich unterwegs sind. So erlebt man im Bamboo Tea Room Tee auf eine Weise, die ihn neuen Zielgruppen zugänglich macht, dabei aber immer der Idee treu bleibt, Wertschätzung für Tee-Spezialitäten und deren Kultur, Geschichte und Herkunft zu fördern.

Ein bekanntes chinesisches Zitat sagt: „吃茶去“ (geh Tee trinken) – wer sich mit dem Hintergrund dieser Phrase beschäftigt, wird schnell meinen Wunsch verstehen, in dieser Phase meiner Karriere zum Kern dessen zurückzukehren, was mir in all diesen Jahren in den unterschiedlichsten Rollen meine erfülltesten Erinnerungen bereitet hat: Menschen vor Ort für Tee zu begeistern.

In diesem Sinne freue ich mich darauf, euch alle dieses Jahr im Bamboo Tea Room willkommen zu heißen. Unabhängig davon könnt ihr mich natürlich weiterhin in meinen Tee-Seminaren und Workshops erleben – in Köln ab sofort sogar gleich zweimal im Monat: zur „Reise in die Welt des Tees“ im Teequartier 259 (immer am zweiten Sonntag) und zum „Gongfu Tea Workshop“ im Bamboo Tea Room (jeden letzten Sonntag). Zusätzlich werde ich einmal monatlich per Zoom ein „Tea 101“ als Online-Workshop rund um die Grundlagen des Tees anbieten.

Lasst und uns dieses Jahr durch gute Tees und angenehmen Gesprächen mit sinnhaften Momenten füllen. Auf die Reise! 🍵🍃

Thomas